Wein aus historischen Rebsorten
Tradition und Moderne in Rheinhessen - die Geschichte vom Wein neu erleben
Roter Veltliner - Weißwein
Seit 2015 haben wir "Ariavina - die Rebe der Adeligen!", der bis 2003 in Deutschland ausgestorbene Roten Veltliner im Anbau.
Dieser wurde vom Rebenforscher Andreas Jung (www.historische-Rebsorten.de) im Jahr 2003 an mehreren Standorten in Deutschland als Einzelstockfunde entdeckt und konnte von ihm wieder vermehrt werden. Unter anderem wurden die Reben in einer Böschung in Rheinhessen gefunden. Ein alter Winzer berichtete Andreas Jung davon, dass diese Rebsorte in seiner Kindheit verbreitet war, also früher in Rheinhessen von großer Bedeutung war.
Die ersten Reben dieser Rebsorte kamen um ca. 1.000 n. Chr. aus der Ostmark nach Deutschland. Ihr Ursprung liegt wohl im Hallstadtkreis.
1827 erwähnte der Heidelberger Hofgärtner Metzger die Rebsorte in seinem Buch "Der Rheinische Weinbau" als "Rosa Orleans von Nierstein, Traminer bei Oppenheim und Fleischtraube bei Worms".
Um ein Stück Rheinhessische Weingeschichte wieder sichtbar und genießbar zu machen pflanzte ich im Frühjahr 2015 den Roten Veltliner und konnte ihm von da an direkt aus der Vinothek regelrecht beim Wachsen und Reifen zusehen.
Bormeo Verd (Grünfränkisch) - Weißwein
An einem der letzten Lesetagen des Herbstes 2018 konnte ich die ersten Trauben der historischen Rebsorte Bormeo Verd (Grünfränkisch) mit 100 °Oechsle ernten, die 2016 nahe des Weingutes angepflanzt wurde.
Bormeo Ver - Grüner Wormser - gilt als die ursprünglichen Liebfrauenmilchrebsorte. Kein Wunder, dass mein Interesse groß war, neben dem „Mittelgroßen Roten Veltliner“, noch eine zweite historische Rebsorte anzupflanzen und auszubauen.
Beide Rebsorten wurden vom Rebenforscher Andreas Jung (www.historische-rebsorten.de) an mehreren Standorten in Deutschland als Einzelstockfunde entdeckt und konnte von der Rebschule Martin aus Gundheim wieder vermehrt werden.
Hiermit machte ich ein Stück rheinhessische Weingeschichte wieder sichtbar und
genießbar und trage ganz nebenbei noch zum Erhalt der Rebsorten bei!
Franc Pineau (Fränkischer Burgunder) - Rotwein
Unglaublich, dass eine autochthon so wertvolle Burgunder-Rotweinsorte, die schon Karl
der Große zu schätzen wusste, fast ausgestorben wäre.
Mit ihrem jetzt wiederentdeckten sortentypischen, leicht wieder zu erkennenden Geschmacksprofil wird sie die deutsche Rotweinpalette bereichern.
Erst 2009 erkannte man, dass der Franc Pineau (Fränkische Burgunder) ein eigenständiger Burgunder ist.
Süßschwarz - Rotwein
Die ausgestorbene Sorte wurde 2007 an der Saale wiederentdeckt. Sie ist die Stammsorte der Blauen Schirwaner (7 Sorten); ein Elternteil von Tauberschwarz, Affenthaler, Möhrchen, Süßblau, Grüner Lagler und Gelbhölzer und eine Schwester des Spätburgunders. Sie ist verwandt mit Traminer, Sauvignon, Hartblau und Elbling. Wenn es eine Ursorte neben dem Traminer gegeben hat, dann ist es der „Schwarze Edelstein“ aus Schirwan.